Das mediterrane Distelgewächs bringt so manchen Feinschmecker beim Verzehr ins Schwitzen.
Die Artischocke ist die Blütenknospe eines Distelgewächses, mit vielen kleinen Blättern, die in grün-grauen bis hin zu purpurnen und violetten Nuancen schimmern. Liese man sie gewähren und wachsen, würden sich die Blätter öffnen und aus dem haarigen Inneren, auch „Stroh“ genannt, entstünde eine wunderschöne violette Blüte. Herrlich anzusehen, dekorativ zu präsentieren, aber leider ganz und gar nicht schmackhaft. Um diese Gemüsesorte verspeisen zu können, wird sie vor Beginn der Blüte gepflückt und verarbeitet.
Bei der Zubereitung der Artischocke gilt es einige Kleinigkeiten zu beachten. Selbstverständlich wird der nicht genießbare Stiel entfernt und auch der unter Teil des Bodens wird abgeschnitten, sodass man eine gerade Fläche erhält, damit die Artischocke stehen kann. Dabei verliert man auch einige Blätter, was verschmerzt werden kann, da die Qualität und Intensität der schmackhaften Blätter steigen, je weiter man in das Innere der Artischocke vordringt.
Ein Beträufeln der abgeschnittenen Stelle mit dem Saft von Zitronen verhindert eine unschöne Verfärbung und auch das Salzwasser, worin das Distelgemüse je nach Größe für ca. 30 – 50 Minuten gekocht wird, erhält einige Spritzer Zitronensaft.
Nach dem Kochen verlangt das Knospengemüse nach passenden Partnern. Hierzu eignen sich besonders der schmackhafte Zitronen-Majoran-Dip, der feurig-scharfe Honig-Ingwer-Dip, die mediterrane Tomaten-Limetten-Salsa oder der cremige Senfdressing. Weitere kreative und schmackhafte Begleiter sind ebenfalls jederzeit willkommen.
Die Artischocke ist verzehrbereit, sobald sich die Blätter ganz leicht lösen. Artischockenblätter werden mit den Händen gegessen; einfach die vorderen hellen Spitzen in die Dips tunken, mit Lippen und Zähnen abziehen und man erlebt eine wahre Genussexplosion. Sie ist vielfältig einsetzbar; als Vorspeise im Menü für jeden Gast eine feine Artischocke mit diversen Dressings oder als Appetitanreger in kleiner Runde zum gemeinsamen Dippen oder als verführerischer Genuss an einem Abend zu Zweit.
Hat man leidenschaftlich Blatt für Blatt genossen, gilt es schließlich das Herz der Artischocke zu erobern. Verborgen unter haarigen Fasern, fachgerecht „Stroh“ genannt, ist dies nun der Genusshöhepunkt für jeden Feinschmecker. Das „Stroh“ wird mit den Händen abgezupft oder stilvoller mit einem kleinen Messer ausgelöst. Der Artischockenboden ist der feinste und intensivste Teil des Gemüses und wird nun stilvoll mit Messer und Gabel verspeist.
Ein harmonischer Weinbegleiter ist für diese bitterstoffreiche Gemüsesorte nicht einfach zu finden. Am besten eignet sich ein kräftiger, alkoholreicher und säurearmer Weißwein wie beispielsweise eine trockene Grauburgunder-Spätlese oder ein Chardonnay im Barrique ausgebaut.